In den westdeutschen Bundesländern werden Kindertagesstätten laut einer Studie noch auf lange Sicht unter akutem Personalmangel leiden. Trotz Ausbildungsoffensive und Milliardenhilfen des Bundes durch das "Gute-Kita-Gesetz" stünden noch über Jahre zu wenig qualifizierte Kräfte zur Verfügung, um mit den Wünschen der Eltern nach einem Kita-Platz Schritt halten zu können, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Montag) unter Berufung auf die Studie "Plätze. Personal. Finanzen. Bedarfsgerechte Vorausberechnung für die Kindertagesbetreuung bis 2030" des Deutschen Jugendinstituts und der TU Dortmund.
Demnach fehlen in Westdeutschland bis 2025 mindestens 20.400, je nach Berechnung sogar 72.500 Kita-Fachkräfte. In Ostdeutschland dagegen entspannt sich die Situation zunehmend, sodass sogar Qualitätsverbesserungen möglich seien. Aus Sicht der Forscher muss die Politik die Dynamik des Ausbaus im Kita-Bereich deutlich steigern und ist angesichts des Rechtsanspruchs von Eltern auf Betreuungsplätze für unter Dreijährige auch dazu verpflichtet.
Als Finanzbedarf bis 2030 errechnete der Forschungsverbund zusätzliche jährliche Betriebskosten von bundesweit bis zu neun Milliarden Euro und Investitionskosten von jährlich maximal knapp drei Milliarden Euro. Diese Kosten fielen ganz überwiegend in den westdeutschen Bundesländern an. Noch nicht eingerechnet seien hier die Kosten für den Ausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder, für die es ab 2025 einen Rechtsanspruch auf einen Hortplatz geben soll. (Familienbund der Katholiken/KNA)